Reicht einer etwa nicht?

Dieser Beitrag ist der Auftakt in ein aufregendes neues Kapitel unseres Lebens. Gemeint ist das Leben von Daniel, mir und vor allem Trüffel. Ab morgen wird alles anders sein, als es bislang war. Und wir würden uns riesig freuen, wenn Ihr uns auf unserem Abenteuer namens „Zweithund“ begleiten würdet. Vielleicht von Beginn an oder auch erst ab einem späteren Zeitpunkt, vielleicht nur streckenweise oder als treuer Wegbegleiter. Wir freuen uns über jeden Einzelnen und hoffen auf einen warmherzigen und aktiven Austausch miteinander.


Aber nun von vorn: Reicht denn einer etwa nicht? Ist Trüffel denn nicht gut genug?
Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft mir diese Fragen in den letzten Wochen begegnet sind.
Eigentlich bereits in den letzten Jahren!
Klar reicht einer! Und, hallo, klar ist Trüffel gut genug!
Er ist perfekt und mein bester Freund!
ABER: Ich bekenne mich schuldig, ich bin einfach verrückt nach den kleinen tapsigen Wesen.
Für mich können es gar nicht genug Hunde sein!
Gegenfrage: Wie viele Hunde reichen denn schon?
Für mich ganz eindeutig: Je mehr desto besser! Am liebsten alle zusammen eingekuschelt mit mir auf dem Sofa! 🙂


Es fing alles an, als ich ein kleines Mädchen war.
Seit ich denken kann, habe ich mir einen Hund gewünscht.
Und da war er, Ricky, ein kleiner süßer Westi.
Schon damals wollte ich so gerne einen zweiten Hund haben. Aber wer kennt ihn nicht, den guten alten Spruch: „solange deine Füße unter meinem Tisch stehen….“
Bereits zu dem Zeitpunkt stand also fest, wenn ich einmal groß bin und eine eigene Wohnung habe und dann noch der Job es zulässt, dann erfülle ich mir meinen Traum vom zweiten Hund. So einfach habe ich mir das zu der Zeit zumindest vorgestellt.
Leider verstarb meine erste große Hundeliebe 2017, bevor es mit meinem Leben auf eigenen Beinen so richtig losging. Und statt Zweithund blieb nun lange Zeit der Wunsch nach überhaupt einem Hund in meinem traurigen Herzen zurück. Denn ich und ein Leben ohne Hund, das passt rein gar nicht.

Unvergessen: Ricky.
Unvergessen: Ricky.

Bald sind wir zu viert.
Bald sind wir zu viert.

2018 geschah es dann, ich lernte meine große Menschenliebe kennen und relativ schnell durfte mein Wunsch, von einem Leben mit Hund, in Erfüllung gehen.
Und so zog der kleine Franzose mit dem Namen Trüffel in unser Leben und vor allem in unsere Herzen ein.
Was soll ich sagen, auch das war schon eine große Kunst der Überzeugungskraft meinerseits, denn mein Mann liebt die Freiheit im Leben und das Reisen. Ein Hund, da sind wir uns alle einig, der schränkt schon ein. Und zwar besonders in eben den beiden Punkten Freiheit und Reisen. Ihr könnt euch also vorstellen, wie viel Überzeugungskraft ich in puncto Zweithund benötigt habe.


Wir haben uns monatelang immer wieder um die gleichen Themenherde gedreht:

Zieht die Familie auch bei einem zweiten Hund mit, sodass die Betreuung während unserer Arbeitszeiten abgesichert ist? Man möchte ja schließlich seinen lieben Schwiegereltern auch nicht den wohlverdienten Ruhestand fremd verplanen, nur, um sich selber einen Traum zu erfüllen!

Wie sehen künftig Urlaube generell und insbesondere mit dem Wohnmobil aus, wo es doch eh schon Leben auf engstem Raum bedeutet und viele Ferienhäuser gerade mal einen Hund erlauben, wenn man Glück hat. Sollte es 2020 der letzte Familienurlaub in unserem geliebten Ferienhaus in Dänemark gewesen sein, weil dort nur zwei Hunde erlaubt sind und der Hund meiner Eltern auch dabei ist? Ich gebe zu, in diesem Punkt hat mein Mann einfach nachgegeben, ohne das ich die perfekten Antworten auf alle Fragen hatte. Mein Gedanke war und ist bis jetzt, andere Menschen finden doch auch Ferienhäuser, in denen mehr als 2 Hunde erlaubt sind, wieso also nicht auch wir. Und im Wohnmobil, wird es eben etwas kuscheliger. Ich persönlich liebe Urlaub mit Hund und fühle mich überhaupt nicht eingeschränkt. Ganz im Gegenteil, andernfalls wird mein Urlaub durch Herzschmerz und Sehnsucht getrübt. Aber manchmal muss es eben auch mal ohne Hund sein, damit mein Mann auch seine Reiselust gestillt bekommt und auch da kommen wieder Eltern und Schwiegereltern ins Spiel.

Aber nun folgt die wichtigste Frage: Ist Trüffel überhaupt mit einem anderen Hund verträglich?
Die Wahrheit ist, niemand kann einem an dieser Stelle Sicherheit geben.
Man kann viel im Internet lesen, sich mit anderen ZweithundbesitzerInnen austauschen, mit ZüchterInnen sprechen, aber eine Garantie gibt es nicht.
Trüffel ist sehr aufgeschlossen und freundlich anderen Hunden und Menschen gegenüber. Er ist von klein auf an beim Welpenspielen gewesen und ist quasi mit dem Hund meiner Eltern groß geworden. Filou und Trüffel sind die besten Freunde und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Trüffel begrüßt alle Hunde friedlich auf seinem Grundstück und in seinem zu Hause und spielt wahnsinnig gerne. Das sind definitiv alles gute Indizien, die dafür sprechen, dass Trüffel einen zweiten Hund an seiner Seite akzeptieren wird.
Wäre da nicht seine extreme Anhänglichkeit, die mir Sorgen bereitet. Er ist unwahrscheinlich auf mich und generell auf Aufmerksamkeit fixiert. Da wo Trüffel ist, da spielt das Leben. Und während ich die Zeilen schreibe, liegt Herr Trüffel wieder dicht an meiner Seite, halb auf meinem Schoß!


Es kam dann alles, wie es immer kommt im Leben, ungeplant und kurzfristig. In 1 – 2 Jahren wollten wir das Thema Zweithund konkretisieren. Dann ist auch Schwiegervater in Rente und wir haben noch die ein oder andere Reise erlebt. Zufällig hat Trüffels Züchterin aktuell Welpen und so kam man ins Gespräch. Es sei vorerst ihr letzter Wurf, teilte sie uns mit. Und da war er, dieser Moment, der alles auf den Kopf stellt, denn für uns stand immer fest, wenn noch eine Französische Bulldogge, dann nur von der gleichen Mama. Wer selber einen Frenchie hat, der oder die weiß, einen guten Züchter oder eine gute Züchterin zu finden und somit einen kerngesunden Hund zu erhalten, ist gar nicht mal so leicht. Also musste der Familienrat tagen und noch am selben Abend fiel die Entscheidung für Pelle, einen kleinen Bruder für Trüffel. Im wahrsten Sinne, denn sie haben sowohl die gleiche Menschen- als auch die gleiche Hundemama.

Französische Bulldogge „Pelle“ als Welpe
Eines der ersten Bilder vom neuen Welpen „Pelle“.

Französische Bulldogge Trüffel wacht über Pelles Erstausstattung.
Trüffel wacht über Pelles Erstausstattung.

Wie eingangs erwähnt, ist morgen der große Tag. Wir fahren insgesamt knapp 10 Stunden durch Deutschland, um unseren Pelle abzuholen. Die letzten Wochen waren in vielerlei Hinsicht aufregend. Es mussten noch ein paar neue Hundeutensilien besorgt werden: eigenes Körbchen, kleiner Pullover, eigener Napf, ein eigenes Spielzeug, Futter und Leckerlies für Welpen. Und wie immer haben die Besorgungen viiiiel Freude bereitet. Ein Halsband haben wir noch von Trüffel als er klein war und das soll Pelle auch tragen. Sozusagen ein kleines Willkommensgeschenk vom großen Bruder. Wie man sieht, passt Trüffel auch schon gut auf Pelles Sachen auf.


Aber neben all der Freude, hatte ich auch ein weinendes Auge. Denn, ab morgen wird alles anders, ob gut oder schlecht, das kann mir keiner sagen. Wir gewinnen definitiv ein neues Familienglied und Trüffel im besten Fall einen neuen besten Freund. Jedoch habe ich auch Respekt vor der Herausforderung, die nun auf uns wartet. Und Angst, dass die innige Beziehung zwischen Trüffel und mir unter der neuen Situation leidet. Bei dem Gedanken könnte ich ehrlich gesagt weinen. Deswegen genieße ich jetzt den letzten zweisamen Abend mit meinem Babybär, wie ich ihn liebevoll zu nennen pflege, schaue ihm tief in seine treuen und ahnungslosen Augen und hoffe darauf, dass unsere Liebe allem standhalten kann.

Französische Bulldogge Trüffel knutscht Hundemama
Küsschen für Mama auf dem Waldspaziergang.

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